Handgeknüpft ist nicht gleich handgeknüpft. Das Ursprungsland des Teppichs hat oftmals einen Einfluss auf die Art der Knüpfung. Während in Nepal die traditionelle tibetische Stabtechnik angewendet wird, wird in Marokko auf eine andere Art geknüpft.
Nepal: der Teppich wird auf einem Vertikalen Knüpfstuhl produziert, die Knoten werden um einen Metallstab geknüpft. Diese Technik wurde traditionell in tibetischen Teppichen angewendet. Sie ermöglicht eine sehr hohe Knotendichte und Designpräzision. Diese Technik wird Heute auch in Indien angewendet, um ähnliche Teppiche herzustellen.
Marokkanische Knüpfung: Hier werden die Knoten einzeln geknüpft. Die meist geringe Knüpfdichte ist charakteristisch für den traditionellen Berberteppich. Die Muster sind geometrisch, oft Rhomben und einfache Linien. Der Teppich lebt vom lockeren höheren Flor und seinen natürlich beigen Grundfarben.
In Orienttepichen werden folgende Knüpftechniken angewendet:
Persischer- oder Sennehknoten: Auch hier werden die Knoten einzeln geknüpft, und asymmentrisch um ein Kettfadenpaar geknotet. Er kommt in persischen Atelierteppichen (Iran) sowie in Indien, der Türkei, in Ägypten und China vor.
Türkischer- oder Gördesknoten: Diese Knoten werden symmetrisch um das Kettfadenpaar geknotet. Sie kommen in der Türkei, im Kaukasus-Gebiet und im westl. Iran (bei türkischen und kurdischen Stämmen) sowie bei Nomaden zur Anwendung. Auch in europäischen Teppichen wurde er angewendet.
Dies ist nur ein kleiner Einblick in die Techniken - neben handgeknüpften Teppichen existieren auch handgewebte Teppiche, die ebenfalls ganz unterschiedlich hergestellt werden können.
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